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Erich Bing mit 16 Jahren für vier Jahre in russischen Zwangslagern
- Autor: Falk Urlen
- Zeit: 1946
- Ort: Forstfeld
- Vom: 22.05.2013
- Themen: Zweiter Weltkrieg, Künstler, Chronisten und Biografen
... durch das Dritte Reich bis zum bitteren Ende
Mit Aufzeichnungen vom August 1950 über die Haftzeit in verschiedenen sowjetischen Straflagern von 1946 bis 1950 ...
...ist der vollständige Titel des 2013 veröffentlichten Buches des Lindenbergers Erich Bing.
Das Bild auf der Titelseite zeigt Bing als 15-jährigen, er fand es beim Tod seiner Mutter in ihrem Portemonnaie.
Erich Bing, geb. 1930 in Gera, lebt seit 1952 auf dem Lindenberg und hat sich ehrenamtlich im Wesentlichen für die Siedlergemeinschaft Lindenberg I stark gemacht. Am 08. März 2005 wurde Erich Bing in feierlichem Rahmen im Schloss Bellevue durch Oberbürgermeister Lewandowski der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen.
Erich Bing hat in seinem Leben viel erlebt: Mit 13 Jahren wurde er Luftschutzhelfer, mit 15 militärisch ausgebildet, von den Amerikanern inhaftiert, mit 16 von den Russen inhaftiert und nach Verhören, Folterungen und Einzelhaft nach erzwungenen Aussagen zu 10 Jahren Haft verurteilt, die er in den Zuchthäusern Torgau und Bautzen und schließlich im ehemaligen KZ Sachsenhausen bis 1949 verbüßte.
Er siedelte zu seinem Vater, der in Kassel am Staatstheater beschäftigt war, über und begann hier 1950 eine Lehre als Einzelhandelskaufmann, nach Abschluss und Berufserfahrung machte er erneut eine Lehre zum Bankkaufmann, 1978 wurde er Direktor der ehemaligen Filiale der Allbank in Kassel, was er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1988 blieb.
Die Forstfelder kennen und schätzen Erich Bing aufgrund seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten, so war er von 1990 bis 1997 Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Lindenberg I, wobei er sich in vorderster Linie dafür einsetzte, dass das Lindenberger Wohngebiet an Forstfeld angeschlossen wurde. Seit 1991 war er im Vorstand des Kreisverbandes des Deutschen Siedlerbundes (Stellvertreter und Pressesprecher). Von 1992 bis 1997 war er Schiedsmann für den Bezirk Forstfeld, 1997 war er Gründungsmitglied der ARGE-Forstfeld und hier im Vorstand bis 2004 aktiv. Im Jahr 2000 wurde er Vorsitzender des Stadtbezirksverbandes Forstfeld-Lindenberg der CDU, seit 2001 war er Ortsbeiratsmitglied. 2004 gab er seine Chronik über die Siedlergemeinschaft Lindenberg I zu deren 70-jährigen Bestehen heraus.
Erich Bing durchlief als Kind und Jugendlicher in Gera die Stufen nationalsozialistischer Erziehung, vom „Pimpf“ bis zum „Volkssturmmann“. Nach Kriegsende wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht mit einer Gruppe Jugendlicher inhaftiert und unterschrieb nach unmenschlicher Folter das Geständnis, dass er als „Werwolf“ gegen die Besatzer Sabotageakte durchgeführt hätte.
Das russische Kriegsgericht akzeptierte den Einspruch gegen das unter Folter erzwungene Geständnis nicht und verurteilte Erich Bing zu 10 Jahren Haft, von denen er 4 Jahre u. a. in den ehemaligen Zuchthäusern Torgau, Bautzen und im ehemaligen KZ Sachsenhausen unter menschenverachtenden Bedingungen verbringen musste. Sein damals sechzehnjähriger Freund wurde, weil er angeblicher Führer einer Werwolfgruppe war, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Erst 1995 wurden die Verurteilten von der russischen Militärstaatsanwaltschaft rehabilitiert.
Von den ca. 200 000 in der damaligen sowjetischen Besatzungszone verurteilten Menschen starben an Krankheit und Hunger mehr als 50 000. Erich Bing überlebte nur mit viel Glück.
Der Autor schildert in diesem Buch seinen Weg durch den Nationalsozialismus und durch die Straflager der sowjetischen Besatzungsmacht, wovon die meisten Deutschen wenig erfahren haben. Es ist aber wichtig, dieses dunkle Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte aufzuschreiben, damit es nicht vergessen werden kann.
Erich Bing beschreibt in seinem 2013 im Urlen-Verlag veröffentlichten Buch diese schreckliche Zeit so spannend und realistisch, dass es den Leser in hohem Maße betroffen macht und er mitleidet.
Sie können sich dieses Buch als PDF-Datei herunterladen.
Autor und Editor: Falk Urlen
Erich Bing erhielt auf Grund dieser Veröffentlichung mehrere Kontakte zu Freunden aus jener Zeit. Er verstarb nach einem langen Leiden am 22. März 2015 im Alter von 85 Jahren.
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Kurzbeschreibung
Erich Bing, geboren am 17. Februar 1930 in Gera, durchlief hier als Kind und Jugendlicher die Stufen nationalsozialistischer Erziehung, vom „Pimpf“ bis zum „Volkssturmmann“. Nach Kriegsende wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht mit einer Gruppe Jugendlicher inhaftiert und unterschrieb nach unmenschlicher Folter das Geständnis, dass er als „Werwolf“ gegen die Besatzer Sabotageakte durchgeführt hätte. Erich Bing beschreibt in seinem 2013 veröffentlichten Buch diese schreckliche Zeit so spannend und realistisch, dass es den Leser in hohem Maße betroffen macht und er mitleidet.
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