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Rauchpilz über Bettenhausen

Zwei Löschfahrzeuge kühlen mit Wenderohren zwei Öllagertanks, dahinter Rauchpilz

Ein Großbrand lockt am 06. Juli 1982 viele Schaulustige in die Leipziger Straße
Foto: Berufsfeuerwehr Kassel

Ein Großbrand lockt am 06. Juli 1982 viele Schaulustige in die Leipziger Straße Ecke Sandershäuser Straße. Weithin ist der Rauchpilz über dem Gelände eines Schrottplatzes im Ölmülenweg zu sehen. Die Feuerwehr bekämpft das Feuer 24 Stunden lang.

Als am Dienstag den 06. Juli 1982 um 16:44 Uhr die Berufsfeuerwehr zu einem Feuer in den Ölmühlenweg ausrückt, brennt bereits eine Schrotthalde in der Größe von 40 m x 20 m und 10 m Höhe. Schnell wird klar dieser Einsatz wird länger dauern und viele Kräfte und Fahrzeuge binden. Deshalb werden auch sofort die Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet zur Verstärkung alarmiert.

Auf dem Nachbargrundstück, dem Betriebshof der KVG in der Sandershäuser Straße, sind zwei Kraftstofftanks mit einem Fassungsvermögen von 400.000 Liter Dieselkraftstoff vom Feuer bedroht. Um einem Übergreifen der Flammen vorzubeugen und eine möglichen Tankexplosion zu verhindern müssen diese Großbehälter mit viel Wasser gekühlt werden. Das Wasser kommt aus den Kanonen (Wenderohren) der beiden Großtanklöschfahrzeugen (TLF 24/50), die von B-Schläuchen versorgt werden. Mit einem Wenderohr auf dem Dach können bis zu 2000 Liter Wasser in der Minute abgegeben werden. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung werden zwei Schlauchleitungen vom 860 m entfernten Hafen verlegt. Diese Aufgabe übernehmen vor allem die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren.

Die eigentliche Brandbekämpfung auf dem Schrottplatz Bachmann nebenan gestaltet sich besonders schwierig da man an den Brandherd und die Glutnester unter den aufgetürmten Metalltrümmern nicht heran kommt. Altreifen und andere brennende Kunststoff und Gummiteile sorgen für eine riesige Rauchwolke, die den Einsatzkräften in der Anfangsphase die Sicht nimmt.

Feuerwehrleute kühlen Tank
Kraftstofftanks mit einem Fassungsvermögen von 400.000 Liter Dieselkraftstoff vom Feuer bedroht  Foto: Berufsfeuerwehr Kassel
Schaulustige stehen am Zaun der Brandstelle
Zuschauer vor den Toren des Platzes  Foto: Berufsfeuerwehr Kassel

Der Rauchpilz steht, bedingt durch die enorme Thermik des Brandes, weithin sichtbar über dem Einsatzort im Ölmühlenweg. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wird Schwerschaum eingesetzt, mit ihm kann man die Schrotthalde abdecken und so das Feuer ersticken.

Feuerwehrleute zwischen den rauchenden Schrottbergen, mit Wasser kommt man nicht bis an die Glutnester
Zusammenwirken von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr Kassel (rote Kleidung). Mit Wasser kommt man nicht bis an die Glutnester.  Foto: Berufsfeuerwehr Kassel

Das Feuer kommt erst am späten Abend unter Kontrolle. Dieser Einsatz, bei dem allein 24 verschiedene Fahrzeuge der Berufsfeuer beteiligt sind und 18 C-Schläuche und 266 B-Schläuche eingesetzt werden, beschäftigt die Berufs- und die Freiwillige-Feuerwehr mit Nachlöscharbeiten noch bis um 15 Uhr des folgenden Tages. Er geht in die Statistik der Feuerwehr Kassel als Großbrand ein bei dem zum Glück keine Personen geschädigt wurden und eine Schadensausbreitung, die zu einer Katastrophe hätte führen können, erfolgreich verhindert werden konnte.

Rauchpilz über Schrott, ein Feuerwehrmann bekämpft das Feuer von Industriekran
Brandbekämpfung vom Kran des Schrottplatzes  Foto: Berufsfeuerwehr Kassel

Editor: Erhard Schaeffer, Oktober 2017  

Quellen:

  • 100 Jahre Berusfeuerwehr Kassel, Giller, Mirke, Petig 1991
  • Bilder Archiv Erhard Schaeffer

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Kurzbeschreibung

Ein Großbrand lockt am 06. Juli 1982 viele Schaulustige in die Leipziger Straße Ecke Sandershäuser Straße. Weithin ist der Rauchpilz über dem Gelände eines Schrottplatzes im Ölmülenweg zu sehen. Die Feuerwehr bekämpft das Feuer 24 Stunden lang.

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