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Edelmetall - eine echte Leidenschaft der Stiehls

Goldschmied Carl Stiehl, ~1925

Goldschmied Carl Stiehl, ~1925
Foto: Doris Stiehl

Schon in vierter Generation betreibt Doris Stiehl die Kleine Goldschmiede in Kassel-Bettenhausen, Dormannweg 1. Damit ist der kleine aber feine Laden einer der ältesten Goldschmiede in Kassel. Am 01. Februar 1975 feierte die Werkstatt ihr 100jähriges Geschäftsbestehen.

Der Firmengründer Carl Stiehl erlernte seinen Beruf in seiner Geburtsstadt Dillenburg beim Gold- und Silberschmied Heinrich Offergeld (1804-1874). Carl Stiehl heiratete die Tochter seines Meister Anna Christine Offergeld und zog nach dem Tod seines Schwiegervaters nach Kassel. Dort eröffnete er am 01. Februar 1875 im Königstor seine eigene Werkstatt. 1883 zog Carl Stiehl mit seiner Firma in das von ihm erworbene Haus Mittelgasse 2.

Carl und Severin Stiehl stehen hinter Mitarbeitern an Arbeitstischen in ihrer Werkstatt
Carl und Severin Stiehl (stehend) in ihrer Werkstatt  Foto: Doris Stiehl
Eine viel beachtete Arbeit von Severin Stiehl war die 1928 gefertigte Tischglocke für das Verbandshaus der preußischen Landkreise in Berlin.
Tischglocke 1928  Foto: Doris Stiehl

Auch sein Sohn Severin Stiehl (geb: 1885) erlernte das Gold- und Silberschmiedehandwerk und führte nach erworbener Meisterprüfung die väterliche Werkstatt fort. Severin Stiehl heiratete 1914 in Ulm Emilie Mink. Im Ersten Weltkrieg war er als Soldat an Ost- und Westfront eingesetzt.
Eine viel beachtete Arbeit von Severin Stiehl war die 1928 gefertigte Tischglocke für das Verbandshaus der preußischen Landkreise in Berlin.

Familie Stiehl steht vor dem Haus mit Werkstatt in der Mittelgasse 2
Haus mit Werkstatt in der Mittelgasse 2   Foto: Doris Stiehl

Sein Haus mit Werkstatt in der Mittelgasse 2  wurde beim Angriff auf Kassel im Zweiten Weltkrieg 1943 völlig zerstört.

Familie Severin Stiehl, ~1940
Familie Severin Stiehl, ~1940  Foto: Doris Stiehl

Noch im selben Jahr gelang es ihm, unter einfachsten Verhältnissen eine neue Werkstatt einzurichten. In 1948 gründete er seine Werkstatt in der Pfarrstraße 5 im Stadtteil Bettenhausen. Der Sohn Hermann Stiehl, der nun in dritter Generation den Beruf des Goldschmieds wählte, übernahm die Kleine Goldschmiede ab 1958 im Dormannweg 1.

In vierter Generation hat Doris Stiehl den Beruf ihrer Vorfahren erlernt und nach dem frühen Tod ihres Vaters, lange Zeit von ihrer Mutter Erika Stiehl unterstützt, die Kleine Goldschmiede fortgeführt.

Die Kleine Goldschmiede im Dormannweg 1, 2011
Die Kleine Goldschmiede im Dormannweg 1, 2011  Foto: Bernd Schaeffer, Kassel

Seit dem Tod von Erika Stiehl, im Januar 2013, betrieb die Goldschmiedemeisterin Doris Stiehl das Geschäft bis 2018 allein weiter. Setdem steht das kleine Schmucklädchen mit heruntergelassenen Rolläden leer.

Text: Elke Resch

Editor: B. Schaeffer, Januar 2014-01-24, Feb. 2019

Quellen:

  • Wir danken Goldschmiedemeisterin Doris Stiehl für die zur Verfügung gestellten Dokumente und Fotos ihrer Familie.
  • Artikel der HNA vom 1. Februar 1975

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Kurzbeschreibung

Schon in vierter Generation betreibt Doris Stiehl die Kleine Goldschmiede in Kassel-Bettenhausen, Dormannweg 1. Damit ist der kleine aber feine Laden einer der ältesten Goldschmiede in Kassel. Am 01. Februar 1975 feierte die Werkstatt ihr 100jähriges Geschäftsbestehen.

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