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Helmut Mauer Zitat: Ein bißchen irre muß man schon sein!
- Autor: Elke Resch
- Zeit: 2019
- Ort: Leipziger Straße > Leipziger Platz
- Vom: 02.06.2020
- Themen: Firmen- und Industriegeschichte, Handel und Dienstleistungen
Ein Pionier auf zwei Rädern. Er hat das Rad nicht erfunden, aber er erfindet es ständig neu. Fängt er an zu reden, ahnt man wo seine Wurzeln sind - im Frankenland. Das Fahrrad bekleidet Helmut Mauer sein ganzes Leben, er lebt jetzt in der Eichwaldsiedlung:
Als gelernter Landmaschinen- und Maschinenbau-Techniker mit anschließender Ausbildung zum Erzieher kam er im Jahr 1979 aus Alsleben in Franken über Berlin nach Kassel. Der ausgebildete Erzieher wollte mit Kindern arbeiten und damit ihre Fähigkeiten und Begabungen fördern. In seiner Heimat konnte man sich zu dieser Zeit nur schwer einen männlichen Erzieher vorstellen. Kindererziehung war Frauensache!
Das Elternhaus, eine Biolandwirtschaft mit Kühen, Schweinen, Hühnern und Hasen diente der Selbstversorgung. Mit dem Rad fuhr er regelmäßig nach Hann. Münden in eine Kindertagesstätte zur Arbeit.
Fahrräder waren schon lange seine Leidenschaft. Seine Frau Petra und er suchten in diesem Geschäftsbereich eine Nische um selbstständigen Handel zu betreiben. 1990 konnte das Paar einen kleinen Laden von 12 qm am Leipziger Platz übernehmen. Das Inventar bestand aus Fahrrädern und Mofa`s.
"Die Mofa`s haben wir sobald ausgemustert, weil sie stanken. Meine Kenntnisse als Techniker waren hier sehr hilfreich, die ich durch Besuche auf Maschinenbaumessen erweitern und verbessern konnte."
Sein großes Interesse an Fahrrädern inspirierte ihn zur Erfindung des "Schlauch-O-Mat", dem "Hock-Air" sowie dem "Fahrradreifenmontagegerät". Der Schlauch-O-Mat wird mittlerweile europaweit kopiert.
Drei Jahre nach der Übernahme des Fahrradladens bot sich die Möglichkeit, das im gleichen Haus befindliche ehemalige Lokal "Zur Römerhalle" umzubauen und als Ladenfläche zu nutzen, da 12 qm nicht mehr ausreichend waren. Im Jahr 2002 eröffnete Helmut Mauer in dem Haus Koli-Leuchten, ebenfalls in der Leipziger Strasse gelegen einen vergrößerten Ladenbereich. Mittlerweile beschäftigte er 10 Mitarbeiter. Das Sortiment im Fahrradbereich vergrößerte sich um die Modelle Mountain-Bikes, dem Radrennsport, hochwertiker Bikes und Custom-made-Bikes.
Bei den Kassel-Marathon übernahm Helmut Mauer zusammen mit Herrn Aufenanger die Rolle der Pacemaker, also die Tempomacher vor den Läufern. Herr Aufenanger war Bundestrainer und ist jetziger Geschäftsführer in diesem Bereich.
Auch das Sortiment im Haus Koli-Leuchten sprengte den Rahmen und es bot sich die Möglichkeit auf dem Gelände Holz-Riffer den Fahrradladen auf größerer Verkaufsfläche zu etablieren.
Die Bike-Expo wurde auf sein Betreiben hin aus der Taufe gehoben. Helmut Mauer gehörte zusammen mit Mark Martin zu den Gründungsmitgliedern. Die Verwaltung für diese Messe übernimmt das Netzwerk der Kasseler Fahrradhändler und bildet damit ein Kollektiv.
Auch in Kasseler Schulen, wie dem Goethe-Gymnasium und der Heinrich-Schmorell-Schule ist er hilfreich beratend und aktiv dabei. Für die Lehrkörper arbeitet er Work-Shops aus. Bei Werkstattausstattungen ist sein Wissen sehr gefragt und bei diversen Veranstaltungen der Schule ebenso.
In einem Urlaub in Sri Lanka lernte er das Gras Bambus kennen und schätzen. Dabei entwickelte er eine Leidenschaft für den Fahrradrahmenbau. Er erkannte, das Bambus mit diesen optimalen Eigenschaften prädistiniert war, Rahmen für Fahrzeuge herzustellen. Bambus ist botanisch eine Grasart, wächst bis zu 1 m pro Tag, ist so stabil wie Stahl und leicht wie Alu. Aus dieser Erfahrung entstand mit seiner Hilfe ein Projekt in Kuba. Die Menschen dort entwickeln und bauen Fahrradrahmen und Rollstühle aus Bambus.
2009 flog Helmut Mauer mit Thomas Hahn und Leonid Zuckow nach Moskau, weiter ging es mit der Transsibirischen Eisenbahn bis Irkusk. Von dort mit den Rädern weiter zum und um den Baikalsee. 1250 km und 18000 Höhenmeter überwanden die drei Freunde in vier Wochen. Die Gastfreundschaft der Einwohner war überwaltigend. Bären und Wölfe waren an den Radfahrern nicht interessiert. Zu mager!
Sein Ziel ist im Jahr 2021 im Februar nochmal Sibirien zu bereisen um mit dem Huskie-Schlitten über den gefrorenen Baikalsee zu fahren.
Ende der 90er Jahre bereiste Helmut Mauer den Mittelmeerraum, den Canal du Midi vom Atlantik bis zum Mittelmeer, beladen mit vollem Gepäck auf dem Rad.
Am 30. September 2019 übergab Helmut Mauer sein Unternehmen an Rene` Wehnhard. Sein Rat und seine Ideen werden weiterhin von diesem sehr geschätzt.
Helmut Mauer sieht sich als Rentner in der Kür und nicht mehr in der Pflicht. Er bedient sich seiner gesammelten Ideen wie z.B. das neue von ihm entwickelte Transportrad Modell "Känguruh one". Dieses Rad bietet sich als Transportmittel für sowohl Handwerker als auch Familien mit Kindern an, da bis zu 3 Kindersitze montierbar sind.
Weiterhin will er seine Ideen und Begabungen in technischen wie im praktischen Fahrradbereich vorantreiben - das ist sein Ziel. Ingenieure des Fachbereihs Maschinenbau von der Universität Kassel besuchten Helmut Mauer 2017 und fragten ob er bei der Entwicklung von Fahrradkomponenten mitarbeiten würde. Dazu war er gern bereit. Die jahrelange intensive Erfahrung mit seinem Fahrradhandel will und kann er weitergeben und wird so an der Universität in die Praxis umgesetzt. Zum Nutzen eines jeden Radler`s!
Während der Documenta Fifteen 2022 bot sein Bikeschopp eine sogenannte „East Side Bike Tour“ mit E-Bikes an. Sie führte zu allen Ausstellungsorten im Kasseler Osten.
Text und Editorin: Elke Resch, April 2020/2022
Bilder und Fakten: Helmut Mauer
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Kurzbeschreibung
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