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Johann Caspar Harnickell - bahnbrechend für den hessischen Forst tätig -
- Autor: Erhard Schaeffer
- Zeit: 1750-1799
- Ort: Forstlehranstalt Waldau
- Vom: 13.10.2011
- Themen: Stadtentwicklung, Bedeutende Persönlichkeiten
Die Biographie von Johann Caspar Harnickell zeigt auf welche Bedeutung er für die nordhessische Forstwirtschaft hatte, insbesondere durch seine Tätigkeit als Lehrmeister für junge Forstbeamte an der Forstlehranstalt in Waldau.
Die Hornickels zählten über vier Jahrhunderte zu den ältesten hessischen Forstfamilien. Johann Friedrich Hornickel (geb. 1704 in Hönebach) ist der erste, der sich ab 1778 Harnickell nennt. Sein Sohn Johann Caspar Harnickell wird am 13.10.1751 in Hof Hälgans bei Hersfeld geboren. Er ist der einzige Sohn unter acht Kindern. Die Forstlehre hat er bei seinem Vater abgeleistet. Am Hof von Landgraf Friedrich II. ist er als Piqueur (Jagdreiter) tätig. Während des amerikanischen Freiheitskrieges (1776-1785) dient Harnickell als Oberjäger in der Ersatzkompanie des Hessischen Feldjägercorps in Waldau und bildet hier Rekruten aus. Die Waldauer Zeit soll Johann Caspar zur forstlichen Weiterbildung genutzt haben, so dass er über gute mathematische Kenntnisse verfügt und Vermessungsinstrumente gewandt zu handhaben verstand. Auch verfügte er über gute zeichnerische Fähigkeiten.
Im Frühjahr 1783 wird Harnickell Förster in Wilhelmshausen und kurz danach Reitender Förster in Holzhausen im Reinhardswald. Die forstlichen Verhältnisse in Harnickells Dienstbezirk waren unbefriedigend. Fast ein Drittel der Flächen waren durch starke Hute unbewaldete Blösen. Zusammen mit dem Jäger-Leutnant Ochs hat er von Waldau aus den Reinhardswald vermessen, so dass auch eine Beschreibung des Waldzustands erfolgen konnte. In seiner Holzhäuser Zeit hat er bereits viele junge Forstleute, auch aus adeligen Familien, ausgebildet.
Am 7. Januar 1795 wird Harnickell vom Landgrafen zum Oberförster im Oberforst Söhre befördert. Später nach der Neuordnung der Forstverwaltung übernimmt Harnickell die Oberförsterei Oberkaufungen mit den Forsten Oberkaufungen, Rottebreite, Helsa, Crumbach, Wellerode und Quentel. Johann Caspar Harnickell erbaut sich und seiner Familie 1797 ein stattliches Haus mit Jäger- und Vogelzimmer in Oberkaufungen.
Auf landgräfliche Anordnung wird 1798 durch den Oberjägermeister von Witzleben in Waldau, dem damaligen Standort der Jägertruppe, eine Forstlehranstalt gegründet. Eine damals so genannte Meisterschule. Auf Grund seiner bisherigen Verdienste und Kenntnisse hat er den praktischen Unterricht im Forstwesen und die Anleitung zur Geschäftsführung und Beförsterung jedoch Oberförster Harnickell übertragen. Zwischen 1798 und 1806 wird das Forstinstitut jährlich von bis zu acht „Alumnen“ besucht. Mit Beginn des Königreiches Westphalen bliebt die Forstlehranstalt geschlossen. In Fulda gründete sich eine private Forstlehranstalt, die später verstaatlicht wurde. Nach dem Untergang dieses Königreiches 1813 wird die alte Forstorganisation wieder eingeführt. Oberförster Harnickell hat bei den Beratungen des zwölf Forste umfassenden "Forstamtes" Sitz und Stimme. 1821 kommt die Oberförsterei Oberkaufungen zur Forstinspektion Melsungen.
Harnickell war Oberjägermeister von Witzleben sehr verbunden, und so wird er Initiator für die Errichtung eines Gedenksteins, der am 9. Mai 1818 in der Nähe von Oberkaufungen zu Ehren des Leiters der Kurhessischen Forstverwaltung errichtet wurde, und heute noch in der Nähe der ehemaligen Lungenheilstätte zu sehen ist.
Am 6. Februar 1827 erliegt Johann Caspar Harnickell im 77. Lebensjahr in Oberkaufungen einer Kopfrose. Zwei von Harnickells Söhnen wurden angesehene Forstbeamte.
Editor: Erhard Schaeffer, 2011
Quellen:
- Biographien bedeutender hessischer Forstleute, R. Immel Georg-Ludwig-Harting-Stiftung, 1990
- de.wikipedia.org/wiki/Forstlehranstalt_zu_Waldau
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Kurzbeschreibung
Die Biographie von Johann Caspar Harnickell zeigt auf welche Bedeutung er für die nordhessische Forstwirtschaft hatte. Insbesondere durch seine Tätigkeit als Lehrmeister für junge Forstbeamte an der Forstlehranstalt in Waldau.
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