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Tod(t) auf dem Forst
- Autor: Falk Urlen
- Zeit: 1250-1299
- Ort: Kasseler Forst
- Vom: 30.09.2013
- Themen: Stadtentwicklung, Kommunale und staatliche Einrichtungen
Als der Verfasser 2002 eine Sammlung zur Forstfelder Geschichte herausgab, musste dies innerhalb von 6 Monaten zum Stadtteilfest geschehen. Zur Geschichte des Forstes hielt er sich im Wesentlichen an Bruno Jacob, der eine Schrift zum 800-jährigen Jubiläum Bettenhausens schrieb, die auch er innerhalb von 6 Monaten abliefern musste. Jetzt, nach 12 Jahren, sollen einige der in diesen Büchern nur kurz angesprochenen Inhalte in die Tiefe gehender beschrieben werden (Wie an anderer Stelle bereits der Besuch König Georg II von England und die Eroberung Kassels durch General Tschernitscheff).
Jacob schrieb hier vom Schindanger, von der Wasenmeisterei, von den Hinrichtungsstellen am Lindenberg und auf dem Sauplatz, vom Spießrutenlauf, von militärischen Exekutionen, wobei die Örtlichkeiten nicht immer genau angegeben waren.
Alois Holtmeyer schreibt: "Andere Malstätten (Versammlungsplätze) sind[…] im Forst zu suchen, der noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts als Richtplatz diente und gleichfalls als alte Begräbnisstätte nachgewiesen ist.
[…] Noch weiter abgerückt ist „der Forst“, der jüngere Richtplatz des Mittelalters, der 1294 als Stätte des ungebotenen Dings erscheint. (Kopp, Gerichtsverfassung S. 266: „in placido, quod fuit in silva, quae dicitur Vorst, propre civitatem Casle sita“). Das ungebotene Ding war ein Richtplatz, bei dem man seine Klage vorbringen konnte - oder nicht. Das gebotene Ding war die Gerichtsstätte, zu der die Bürger vorgeladeden wurden.
Die Ausstattung des Forstes mit Galgen und Rad zeigt eine Stadtansicht von 1638. Noch 1547 ist „ein sogenanntes Spießrecht darauf gehalten worden; wobey drey Mann vor Recht und vor die langen Spieße gestellet, und zwein davon wirklich durch die Spieße gejagt worden waren“.
Holtmeyer schreibt weiter: "Der Platz, auf dem bis zum Jahre 1806 die Hinrichtungen vollzogen wurden, lag hinter der Heuwaage vor dem Leipziger Tor. Hier beschreibt Jacob, wie 1808 noch der Körper eines Hingerichteten auf der Schinderschleife zum Lindenberge geschafft und dort auf dem Schindwasen verscharrt wurde.
1812 wurde dieser Platz nach Jacob zu eng und "darum habe man den Platz wieder näher an den Sichenhof herangelegt". Das war wahrscheinlich etwas südlich des jetzten "Platz der Deutschen Einheit".
Da die Franzosen den Galgen überhaupt abschaffen wollten, sie arbeiteten ja mit der Giullotine, verlegten sie diesen jetzt an den Sanderhäuser Berg.
Nach der Besetzung durch die Franzosen wurde die Richtstätte auf dem Sauplatz wieder aktiviert, was dem Oberbürgermeister Schaumburg überhaupt nicht gefiel. Die Stadt Kassel hatte die "Hohe Gerichtbarkeit" verloren, also wollte sie auch nicht, dass die Hinrichtungen in ihrem Gebiet stattfanden, Schaumburg trat dafür ein, dass die Richtstätte auf den großen Forst verlegt wurde - ohne Erfolg.
Erst mit dem Aufhören der öffentlichen Hinrichtungen wurde der Sauplatz frei für andere Verwendungen. Das erste Gebäude war das "Chauseehäuschen" danach wurde die Gasanstalt gebaut, die 1984 mit ihrer Arbeit begann.
Zu dieser Reihe gehören die folgenden Beiträge:
Kindsmord am Wahlebach
Friedrich Wilhelm von Hasserodt wird auf dem Forst exekutiert
200 Jahre Hessische Patrioten
Wohin mit den Kindern lediger Mütter?
Die Metzger Gunkel beschreiben Hinrichtungen auf dem Forst
Spießrutenlauf auf dem Forst
Galgen und Schindanger auf dem Lindenberg
"Vive le Roi" - auf dem Forst
Autor und Editor:Falk Urlen, 2013
Literatur
- Holtmeyer, Aloys: Die Bau und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel, erster Teil, Band VI, Kassel 1923, S. 3; 64; 536:
- Jacob, Bruno: Geschichte des (Dorfes und Stadtteils von Kassel) 1126 - 1926, S. 88 ff.
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Kurzbeschreibung
Als der Verfasser 2002 eine Sammlung zur Forstfelder Geschichte herausgab, musste dies innerhalb von 6 Monaten zum Stadtteilfest geschehen. Zur Geschichte des Forstes hielt er sich im Wesentlichen an Bruno Jacob, der eine Schrift zum 800-jährigen Jubiläum Bettenhausens schrieb, die auch er innerhalb von 6 Monaten abliefern musste. Jetzt, nach 12 Jahren, sollen einige der in diesen Büchern nur kurz angesprochenen Inhalte in die Tiefe gehender beschrieben werden (Wie an anderer Stelle bereits der Besuch König Georgs II von England und die Eroberung Kassels durch General Tzernitscheff).
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