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Grundstein für die "Mitte der Gemeinde" - St. Andreas
- Autor: Falk Urlen
- Zeit: 1982
- Ort: St.-Andreas-Kirche Forstfeld
- Vom: 24.10.2009
- Themen: Jubiläen, Kirchliche Einrichtungen
Am 06.06.1982 wurde der Grundstein der Kirche St. Andreas in Kassel-Forstfeld gelegt. Der Ortsvorsteher überbrachte im Namen des Ortsbeirates gute Wünsche und durfte sich in die Urkunde eintragen, die danach in einer Hülse in den Grundstein eingelassen wurde. Der Leser möge prüfen, ob die Wünsche in Erfüllung gegangen sind.
Ortsvorsteher Urlen: „Im Namen des Ortsbeirats Forstfeld überbringe ich Ihnen die besten Glückwünsche und vor allem die besten Wünsche. Die besten Glückwünsche deswegen, weil ich weiß, dass die härteste Aufgabe für die Erbauer bei der Grundsteinlegung bereits getan ist. Die Steine, die bis zu einer Grundsteinlegung aus dem Weg geräumt werden müssen so die Finanzierung, die Genehmigungen und die vielen anderen Vorarbeiten sind vielleicht größer und schwerer als ein solcher Grundstein…
Und nun komme ich zu unseren „guten Wünschen“. Immer wenn ein Grundstein gelegt wird, dann zeugt das von Optimismus, weil der Bauherr sicher ist, dass die Räume auch morgen noch benötigt werden. Ich überbringe also die besten Wünsche, damit die Kirche auf einem von allen positiv getragenen Sockel ruht.
Ich wünsche, dass dieser Optimismus überspringen möge auf die Menschen, auf die Unternehmen in unserem Bereich, damit die Menschen auch morgen noch Arbeit und Brot im Kasseler Osten finden, hier wohnen bleiben und hier zur Kirche gehen können, damit sie in jeder Beziehung ihr seelisches Gleichgewicht erhalten und behalten.
Ich wünsche uns allen, dass diese Kirche immer gut besucht sein möge und dass von diesem Platz aus ein breiter Strom von guten Impulsen ausgeht, der dazu beitragen soll, die Stabilität der Menschen in unser aller Grundwerten zu stärken".
(Zusatz Nov. 2023) 40 Jahre später nimmt Pfarrer Martin Gies im Pfarrbrief vom November 2023 diesen Wunsch nach Innerem Frieden aus meinem Grußwort zur Grundsteinlegung wieder auf und schildert, wie dieser Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Sie können diesen Beitrag unter "Dokumenten" herunterladen.
Hintergrund
Nach Kriegsende kamen viele Flüchtlinge und Aussiedler aus dem Osten in die Pfarrgemeinde St. Kunigundis in Bettenhausen. Das rasche Anwachsen der Bevölkerung und damit auch verbunden die Zunahme der Katholiken gaben den Anlass zur Errichtung einer katholischen Kirchengemeinde, denn es waren von den 2000 betroffenen „Seelen“ aus Bergshausen, Waldau und Forstfeld große Wegstrecken nach Bettenhausen zu bewältigen. Diözesanbischof Dr. Adolf Bolte und Pfarrer Borg kamen nach einer Besichtigungsfahrt im Jahr 1963 zu dem Ergebnis, sofort einen Kirchenbau zu beantragen, ein Grundstück im Zentrum des südlichen Gemeindegebietes an der Ochshäuser Str. wurde gefunden. Am 01.01.1970 wurden die Ortsteile Kassel-Bettenhausen (Lindenberg), Kassel-Forstfeld, Waldau und Bergshausen von der Muttergemeinde St. Kunigundis getrennt und vom Diözesanbischof zur Pfarrkuratie ernannt. Pater Wilhelm Görtz, Kaplan von St. Kunigundis, wurde vom Bischof mit der Gründung der neuen Kirchengemeinde St. Andreas beauftragt.
Im Auftrag des Bistums wurde mit der Planung des Gemeindezentrums gleich begonnen. Kindergarten und Kirchbau wurden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Am 17.11.1970 war der erste Spatenstich, aber es dauerte noch bis Dezember 1973, dass das Gemeindezentrum eingeweiht werden konnte, solange war die Gemeinde Gast der evangelischen Immanuel-Gemeinde in der Wissmannstr. Im August 1974 wurde dann der Kindergarten mit 75 Plätzen eingeweiht, bald wurden 100 Plätze daraus. Das Besondere daran waren die altersgemischten Gruppen, was in Kassel ein Novum war.
1976 wurde mit dem Bau des Pfarrhauses begonnen und 1977 beendet. Bisher hatte alles Pater Görtz geleitet, er hatte mit dem Architekten auch einen Flachbau für die Kirche geplant. Nach seinem Tod mussten aber alle Pläne geändert werden, der 1981 neu eingeführte Pfarrer P. Zelewski wollte nicht noch einmal ein zu Wasserschäden neigendes Flachdach, der Grundstein der Kirche in ihrer jetzigen Form wurde dann 1982, die Einweihung der Kirche fand am 20.11.1983 durch den neuen Bischof Dr. Johannes Dyba statt.
Der Bildhauer Ernst Rasche beschreibt in der Festzeitschrift von 1983 seine Vorüberlegungen zur Planung der Kirche: Dieses Gotteshaus ist Ort des Lebens und des Friedens. Wer auch immer diese Kirche aufsucht - ob gläubig oder ungläubig - jeder wird ohne Belehrung erkennen, wo die Gemeinde ihre Mitte hat. Die Mitte zu gestalten, war meine Aufgabe. Der hohe Kirchenraum lässt uns, die wir aus der engen Welt, abgezirkelter Wohnflächen kommen, etwas von Freiheit und Größe erleben, nach denen unser Herz hungert. Hier, in diesem Gotteshaus, zwingt sich Gott den Menschen nicht auf, er hält sich bereit, sich uns zu schenken.“
Eine ausführlichere und detailliertere Geschichte der St. Andreas-Kirche mit einer umfangreichen Beschreibung des Innenraumes finden Sie auf der herunterladbaren PDF-Datei.
Ebenfalls eine Kopie der Urkunde, die in den Grundstein eingemauert wurde, die Hildegard Spitzer gesammelt hatte.
40 Jahre nach der Weihe der St. Andreas Kirche nimmt Pfr. Martin Giess im Pfarrbrief mein Grußwort wieder auf und schilder, wie der Wunsch nach Innerem Frieden in der Zeit seit der Einweihung aufgegangen ist.
Text und Editor: Falk Urlen
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Kurzbeschreibung
Der ehemalige Forstfelder Ortsvorsteher Falk Urlen erinnert sich an die Grundsteinlegung der St.-Andereas-Kirche in der Ochshäuser Straße. Das nimmt er zum Anlass, in seinem Hintergrundbericht die Geschichte dieser Gemeinde und auch der Kirche kurz zu beschreiben. Eine ausführliche Beschreibung kann als PDF-Datei heruntergeladen werden.
(Zusatz Nov. 2023) 40 Jahre später nimmt Pfarrer Martin Gies im Pfarrbrief vom November 2023 diesen Wunsch nach Innerem Frieden aus meinem Grußwort zur Grundsteinlegung wieder auf und schildert, wie dieser Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Sie können diesen Beitrag unter "Dokumenten" herunterladen.
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