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Johann Andreas Engelhardt - Landgräflicher Baumeister
- Autor: Gerhard Böttcher
- Zeit: 1700-1749
- Ort: Fuldabrücke Kassel
- Vom: 17.10.2013
- Themen: Stadtentwicklung, Bedeutende Persönlichkeiten
Johann Andreas Engelhardt, geb. 1745, wurde in der Magdalenenkirche der Unterneustädter Gemeinde nach Mitteilung der Polizei und Commercien-Zeitung am 8. Marti 1745 getauft . Sein Vater war der Mühlenmeister der Unterneustädter Mühle, Johann Adam Engelhardt, die Mutter Johanne Marie war eine geb. Becker. Weder der genaue Tag seiner Geburt noch seines Todes sind zu ermitteln.
Johann Andreas Engelhardt gehört zu den früheren Baumeistern deren Leben und Werke weitgehend vergessen sind. Die Land- und Hofbaumeister der früheren Neuzeit waren weder in ihren Entwürfen noch in künstlerischer Sicht frei. Bei allen sakralen wie profanen Projekten war der Bauherr fast immer der Landesfürst. In der Schaffenszeit von Engelhardt waren Louis du Ry und Heinrich Christoph Jussow die tonangebenden Baumeister unter Friedrich II.. Im Absolutismus sind die ausführenden Protagonisten höchst selten in Bauinschriften und Urkunden erwähnt. Zu dieser Zeit war der Bauherr und nicht der Planer und Architekt von Wichtigkeit.
J. A. Engelhardt verbrachte sein gesamtes Berufsleben im Dienst der Landgrafen. Sein Lehrer war Oberbaumeister Johann Friedrich Jussow, der Vater von Heinr. Christoph Jussow. Am 17. Januar 1766 trat Engelhardt, zu einem Salär von 100 Reichstalern in landgräfliche Dienste. Zwölf Jahre später 1778 bestellte Landgraf Friedrich II, J. A. Engelhardt zum Bauverwalter, und übertrug ihm das gesamte Bauwesen an allen herrschaftlichen Gebäuden, Mühlen sowie den Wasser-, Schleusen- und Brückenbauten, in den Bezirken Fulda-Oberlauf, Schwalm und Eder. Mit dem jetzt höheren Einkommen konnte er daran denken, eine Familie zu gründen und heiratete Ende Mai 1779, Anne Margarethe Wenderoth. Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor. Engelhardt kaufte das Grundstück der abgerissenen Anatomie und bebaute das Grundstück No. 9, am Unterneustädter Kirchplatz.
Bis zur Besetzung durch die Franzosen 1806, ist seine Tätigkeit in kurhessischen Diensten nachweisbar. Unter Jérôme Bonaparte wurde ein großer Teil der hessischen Beamten übernommen, in dieser Zeit war Engelhardt für das „Departement Fulde”, zuständig. Seinen bedeutendsten Auftrag erhielt Johann Andreas Engelhardt mit dem Entwurf und dem Bau der „Wilhelmsbrücke”. Seit 1780 war er mit Sicherungen an der baufälligen alten Brücke beschäftigt. Als letztendlich keine Reparaturen die Brücke mehr retten konnte, entschloss sich Landgraf Wilhelm IX. zu einem Neubau nördlich der alten Brücke. Anfang 1788 reichten Engelhardt und sein Kollege Hisner einen Entwurf mit den dazugehörigen Kostenvoranschlägen ein. Der Entwurf von Engelhardt mit einem Kostenvoranschlag von 115.369 Reichstalern wurde von Wilhelm IX gebilligt. Dazu kamen noch 25.000 Reichstaler für den Ankauf der abzureißenden Häuser an den Brückköpfen. Die Bauleitung übernahm Engelhardt unter der Oberaufsicht von Louis du Ry, Heinrich Christoph Jussow war für die Gestaltung der beiden Brückenköpfe zuständig Johann Andreas Engelhardt ist Ende 1813 verstorben. Er wurde auf dem Friedhof der Unterneustädter Gemeinde beigesetzt, laut Kasseler Wochenblatt am 6. November 1813.
Text: Gerhard Böttcher
Editor: Erhard Schaeffer, Oktober 2013
Quellen:
- Archiv der Stadt Kassel
- Murhardsche Biliothek der Stadt Kassel
- Stadtmuseum Kassel
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Kurzbeschreibung
Johann Andreas Engelhardt gehört zu den früheren Baumeister deren Leben und Werke weitgehend vergessen sind. Seinen bedeutendsten Auftrag erhielt Johann Andreas Engelhardt mit dem Entwurf und dem Bau der „Wilhelmsbrücke”.
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